Erfolgsgeschichte: Layali veröffentlicht ein Kochbuch

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Layali

Im Jahr 2015 kam Layali Jafaar mit ihrem Teenager- Sohn aus dem Irak nach Deutschland. Über ihre Flucht spricht sie bis heute wenig. Im Irak war Layali selbstständige Unternehmerin mit einer Cateringfirma. Kochen, so sagt sie, habe sie von ihrem Vater gelernt, der in der Branche tätig war.

In Berlin angekommen, erlebte sie zum ersten Mal in ihrem Leben eine Trennung von ihrem Ehemann, der im Irak als Regimegegner verfolgt wurde und sich anderthalb Jahre lang bei Freunden versteckte. Wie Deutschland funktioniert, welche Größenordnung Berlin hat – all das war für Layali bei ihrer Ankunft Neuland. Sie musste durch den Registrierungsprozess, lebte in einer Notunterkunft, bis eine angemessene Unterbringung gefunden wurde, und lernte eine völlig neue Sprache. Immerhin konnte sie sich dank ihrer Englischkenntnisse verständigen.

Im Juli 2018 begann Layali ein Praktikum im Restaurant Kreuzberger Himmel. Schon nach drei Monaten war klar: Layali bleibt. Nach weiteren fünf Monaten erhielt sie einen Arbeitsvertrag als Küchenchefin. Ihr Sohn besuchte die Schule und schloss diese mit einem mittleren Schulabschluss ab. Er begann eine Ausbildung zum Dentalhygieniker, die er mittlerweile erfolgreich abgeschlossen hat.

Ein weiterer Meilenstein: Ihr Mann schaffte es nach einer abenteuerlichen Reise ebenfalls nach Berlin. Der Kreuzberger Himmel, 2018 eröffnet, musste während der Corona-Pandemie schließen. Dank Layalis Initiative entschloss sich das Team, Essen für Obdachlose zu kochen. “Die Menschen, die auf der Straße leben, können weder Flaschen einsammeln noch bekommen sie Spenden. Wir müssen da was machen,” sagte sie damals. Aus einem kleinen Projekt wurde dank Förderung des Berliner Senats schließlich eine Essensversorgung mit 73.000 Mahlzeiten.

Die Wiedereröffnung 2021 stellte Layali vor die Herausforderung, wieder Gäste anzulocken. Sie schrieb ein Kochbuch, das 2022 auf den Markt kam und in der Presse gefeiert wurde. Das half. ““Ich wollte mich mit den Rezepten nicht verkünsteln. Sie sind alle leicht umsetzbar und nehmen Hobbyköch*innen die Angst vor der arabischen Küche und ihren exotischen Zutaten”, sagt sie. Dank ihrer Kochkunst ist der Kreuzberger Himmel auch regelmäßiger Caterer beim Bundeskanzleramt.

Layali ist gläubige Muslimin, trägt Hijab und betet regelmäßig. Dass einer ihrer beiden Chefs Jude ist, ist ihr egal. Ganz im Gegenteil, sie hat sich mehrfach nach den Gebetsvorschriften jüdischer Menschen erkundigt. Layalis Geschichte ist nicht nur eine Erfolgsgeschichte wirtschaftlicher Integration, sondern symbolisiert auch das, was sich die meisten von uns wünschen: Miteinander und Toleranz.

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