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Belgrad
Migrantenkrise

Im Jahr 2017 reagierte Be an Angel auf die Flüchtlingskrise in Belgrad, Serbien. Dort saßen Tausende von Flüchtlingen ohne Unterstützung und Hilfe an der Grenze fest.

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Die Lage

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Zwischen 2015 und 2019 wurde Serbien zu einem wichtigen Transitland für Flüchtlinge, die die Balkanroute, einen Migrationskorridor von Griechenland nach Westeuropa, nutzen. Der Zustrom begann 2015 mit Tausenden von Flüchtlingen, hauptsächlich aus Syrien, Afghanistan und dem Irak, die nach Serbien kamen, um dem Konflikt zu entkommen und in der EU Asyl zu suchen. Die Schließung der Grenzen durch Ungarn und das Abkommen zwischen der EU und der Türkei im Jahr 2016 führten zu einem Engpass, der viele Flüchtlinge in Serbien festhielt. Diese Flüchtlinge waren oft mit harten Bedingungen konfrontiert und hatten nur begrenzten Zugang zu Unterkünften, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung. Als Reaktion darauf richtete Serbien zahlreiche Aufnahme- und Transitzentren ein, doch die Ressourcen reichten nicht aus, um die Bedürfnisse der wachsenden Flüchtlingsbevölkerung zu erfüllen.

Die Balkanroute

Die Balkanroute ist ein wichtiger Migrationskorridor für Flüchtlinge und Migranten, die aus dem Nahen Osten, Südasien und Afrika nach Westeuropa reisen. Diese Route erlangte während der europäischen Migrationskrise 2015 an Bedeutung, als über eine Million Menschen auf der Flucht vor Konflikten, Verfolgung und Armut aus Ländern wie Syrien, Afghanistan und dem Irak Zuflucht in Europa suchten. Die Reise beginnt in der Regel in der Türkei, wobei die Migranten Griechenland überqueren und dann in Richtung Norden durch den Balkan reisen, wobei sie Länder wie Nordmazedonien und Serbien durchqueren und oft in Richtung Ungarn oder Kroatien reisen, bevor sie versuchen, westeuropäische Länder wie Deutschland, Österreich und Schweden zu erreichen.

Die Route war bis 2016 stark frequentiert, als die EU-Türkei-Vereinbarung in Kraft trat, die darauf abzielte, den Strom der Migranten nach Europa einzudämmen. Diese Vereinbarung sowie die anschließenden Grenzschließungen und verstärkten Sicherheitsmaßnahmen der Balkanländer führten zu einem erheblichen Rückgang der Zahl der Migranten, die weiter nach Europa gelangen konnten. Infolgedessen saßen viele Flüchtlinge in Transitländern wie Serbien fest, wo sie auf der Suche nach Sicherheit und einem besseren Leben in der EU mit katastrophalen humanitären Bedingungen konfrontiert waren. Die Balkanroute ist nach wie vor ein kritischer und oft gefährlicher Weg für Migranten, der mit anhaltenden Herausforderungen im Zusammenhang mit Grenzkontrollen, Menschenrechten und humanitärer Hilfe verbunden ist.

Im Einsatz

Die Berichte aus den Baracken in Belgrad, in denen die Flüchtlinge sich selbst überlassen sind, haben unsere Sachbearbeiter wochenlang sprachlos gemacht. In diesen baufälligen Lagerhallen leben bis zu 2.000 Afghanen und Pakistaner ohne Toiletten, Duschen, Heizung, Strom, medizinische Versorgung oder Lebensmittel.

Be an Angel e.V. startete eine Spendenaktion und sammelte in knapp 14 Tagen 12.000 €. Die Organisation erhielt 1.900 Paar Hosen von Gardeur, 500 Paar Unterwäsche von Uniqlo und Schals, Handschuhe und Mützen von Komodo und Puma.

Vor Ort arbeitete die Organisation mit Refugee Aid Serbia (RAS), Save the Children und Ärzte ohne Grenzen zusammen. RAS wurde unser lokaler Partner.

In den Flüchtlingszentren trafen wir unbegleitete 15-Jährige (schätzungsweise 40 % der Flüchtlinge dort sind unter 18), die seit November 2016 dort leben. Unter ihnen waren auch ehemalige Angestellte der US-Armee, die nach der Auflösung des Stützpunkts auf der Todesliste der Taliban gelandet sind. Die Flüchtlinge meiden die acht offiziellen Lager, weil sie sich „gefangen“ fühlen und ihre Reise nicht fortsetzen können. Außerdem gibt es in den Lagern nicht genügend Plätze.

In ganz Serbien gibt es keine Integrationsprogramme, Schulbesuche, Sprachkurse oder entsprechende Asylverfahren.

Die Wartezeit, um die ungarische Grenze zu passieren, beträgt mindestens sechs Monate. Die Reise nach Serbien hat im Durchschnitt 7.000 € gekostet, sodass die Familien zu Hause hoch verschuldet sind. Die Menschen in den Lagern hoffen auf Arbeit.

Be an Angel e.V. hat die tägliche Lebensmittelverteilung durch RAS ermöglicht. Vor Ort wurde ein Lagerhaus für Sachspenden und die kontrollierte Verteilung von Kleidung angemietet. Gemeinsam mit RAS wurde ein Laden angemietet, in dem qualifizierte ehrenamtliche Lehrer regelmäßig Sprachunterricht (Englisch, Deutsch, Serbisch) anbieten. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf der Grundbildung für Kinder. Im Jahr 2018 nutzen täglich bis zu 40 Menschen das Bildungszentrum.

Einblick

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